Coaching – neuer Trend in Business Schools

An der WHU – Otto-Beisheim-School of Management bei Koblenz drückt der Coach zusammen mit den Studenten die Schulbank. Allerdings nicht, um den Bachelor oder Master zu erwerben, sondern um die Studenten in Verhalten und Kommunikation untereinander zu beobachten. Er soll die Studenten zur Selbstreflexion anhalten und ihnen helfen, einen „individuellen ethischen Raum für ihr Tun“ zu entwickeln.

Die Finanzkrise hat gezeigt, dass „die heroische Vorstellung von einer Person, die alles weiß und alles kann kontraproduktiv ist“, so Sim B. Sitkin, Direktor des Center on Leadership and Ethics an der Fuqua School of Business der Duke University. Sein deutscher Kollege Jürgen Weigand, Professor an der WHU stimmt ihm zu. Was beide als zeitgemäßes Instrument für die persönliche Entwicklung ansehen – Coaching -, quittieren deutsche Studenten mit zurückhaltender Skepsis. Während die Deutschen noch immer ihr Heil im Sammeln von Wissen suchen, haben ihre Kommilitonen aus den USA oder Asien die Chance für sich erkannt und nehmen das Angebot von Coaching zur Persönlichkeitsberatung gerne an.

Es sei weltweiter Trend, den Management-Nachwuchs professionell bei seiner Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, berichtet das Handelsblatt in seiner Ausgabe 199 und sieht Coaching in Zukunft als fest installierte Maßnahme auf dem Weg zum MBA.

Meiner Ansicht nach können wir das nur hoffen. Denn zum einen ist die Coachingkultur in vielen Unternehmen schwach ausgebildet – vornehm ausgedrückt – und somit fehlt ein geschützter Raum für Reflexion. Zum anderen sehen wir an Phänomenen wie Burn-out und der Dominanz von Aktionärsinteressen wie die Einen zerbrechen und die Anderen verhärten.

Liebe Verantwortliche in den Kaderschmieden für Executives, lasst euch von uns Coaches helfen, selbst-bewusste und an Werten orientierte Führungskräfte zu entwickeln. Vielleicht wird dann der Chor derer leiser, die in Verkennung ihrer Kräfte und Möglichkeiten singen:“Ich muss noch schnell die Welt retten, …“